KöpenickPolizei

Auf Streife mit Köpenicks Polizisten – Nachtschicht in der Direktion 3

In der Nacht von Montag zu Dienstag durften wir erneut die Arbeit der Polizei Berlin begleiten. Diesmal begleiteten wir den Polizeiabschnitt 36 im Berliner Bezirk Köpenick. Die mittelalterliche, von Wasser umgebene Altstadt und das Schloss bilden den Kern Köpenicks. Mitten in der Altstadt befindet sich das 1904 erbaute Rathaus, mit dem Standbild des berühmten „Hauptmann von Köpenick“. Das Einsatzgebiet des Abschnitts 36 umfasst den gesamten Bereich Köpenick sowie die Ortsteile Friedrichshagen, Rahnsdorf, Müggelheim, Schmöckwitz, Grünau und Oberschöneweide. Auf einer Fläche von 127 km² leben in Köpenick rund 132.000 Menschen. 

Das Einsatzprotokoll

  • 21.20 Uhr – Die Feuerwehr alarmierte die Polizei, nachdem sie in der Stillerzeile einen Einsatz erhalten hatte. Demnach hatte ein 17-Jähriger in einer Wohngruppe für unbegleitete geflüchtete Jugendliche bereits am Nachmittag seine Freunde sowie Mitarbeiter mit einem Messer bedroht. Einsatzkräfte der Polizei nahmen den Jungen fest und brachten ihn anschließend zum Kindernotdienst. Da der Kindernotdienst jedoch keine Handlung für erforderlich hielt, wurde der Junge wieder entlassen. Kurz nach 21 Uhr tauchte der Junge dann erneut in der Wohngruppe auf und äußerte gegenüber den Mitarbeitern, sich das Leben zu nehmen. Während ein Mitarbeiter versuchte, auf den Jungen einzureden, wurde ein Rettungswagen alarmiert, um ihn in eine Klinik zu bringen. Als der Rettungswagen am Ort eintraf, hatte der Junge die Örtlichkeit bereits in Richtung S-Bahnhof Friedrichshagen verlassen. Die Besatzung des Rettungswagens alarmierte daraufhin die Polizei. Mit einer groben Beschreibung des Jungen begaben wir uns zum S-Bahnhof und suchten ihn dort. Da die Rede von einem Messer war, waren die Beamten besonders vorsichtig. Auch einen nahegelegenen Park suchten wir ab – jedoch ohne Erfolg. Nach der Absuche fuhren wir zur Wohngruppe, um mit einer Mitarbeiterin zu sprechen und weitere Informationen zu erhalten. Nach rund einer Stunde beendeten wir den Einsatz.
  • 22.40 Uhr – Während unserer Streifenfahrt bekamen wir über Funk den nächsten Einsatz. Zeugen alarmierten die Polizei, nachdem sie aus einer Wohnung in der Wendenschloßstraße klirrendes Glas sowie laute Schreie wahrgenommen hatten. Als wir wenige Minuten später am Ort eintrafen, mussten die Beamten jedoch erstmal die Wohnung ausfindig machen. Nach Hinweisen der Anrufer wurde die Wohnung gefunden und die Beamten klopften an der Tür. Ein Mann öffnete dem Beamten die Tür und schilderte, dass es einen kleinen Streit gab und dabei ein Glas kaputtgegangen ist. Dies bestätigte auch die Frau und äußerte gegenüber den Beamten, dass es ihr gut geht. Da die Beamten keine Straftat feststellen konnten, verließen sie die Wohnung und beendeten den Einsatz.
Skip öffnet die Hauseingangstür da niemand den Beamten öffnete.
  • 22.50 Uhr – Kurz nachdem wir uns wieder frei gemeldet hatten, erhielten wir den nächsten Einsatz. An einer Haltestelle in der Bölschestraße wurde der Einsatzleitzentrale eine sogenannte verhaltensauffällige Person gemeldet. Eine Frau ohne Wohnsitz, die dort haust, soll nach dem Anruf laut herumschreien und nicht damit aufhören. Als wir jedoch am Ort eintrafen, schlief die Frau seelenruhig auf der Bank. Skip sprach die Frau an und bat sie, ruhig zu sein. Nachdem die Frau dies bestätigt hatte, setzten wir unsere Fahrt fort.
  • 23.10 Uhr – Eine Anruferin meldete der Einsatzleitzentrale, dass es in der Fritz-Kirsch-Zeile zu einer Ruhestörung kommt. Aus einer Wohnung im Erdgeschoss soll laute Musik kommen. Noch während wir auf dem Weg dorthin waren, kam in der Otto-Franke-Straße eine Meldung ein, dass aus einer Wohnung heraus laute Schreie einer Frau zu hören sind. Als wir am Ort eintrafen, waren bereits Einsatzkräfte des Polizeiabschnitts 35 sowie Zivilkräfte am Ort und versuchten die Wohnung zu lokalisieren. Da man vom Gehweg eine Frau weinen hörte, konnte man so die Wohnung lokalisieren. Eine Frau öffnete den Beamten die Tür und schilderte, dass es zu einem Todesfall in der Familie gekommen war. Die Beamten fragten, ob die Frau einen Arzt braucht, was sie jedoch verneinte. Der Einsatz wurde somit beendet und wir fuhren weiter zur Ruhestörung. Als wir vor Ort eintrafen, konnten wir keine Musik mehr feststellen und fuhren weiter.
  • Während einer Streifenfahrt bemerkten Skip und Ole eine ausgelöste Alarmanlage an einem Baumarkt an der Salvador-Allende-Straße. Skip fragte in der Einsatzleitzentrale nach, ob dieser Einsatz schon bekannt ist. Da dieser nicht bekannt war, fuhren wir ran und überprüften die Notausgangstüren. Als wir feststellten, dass alle Türen geschlossen sind, fuhren wir weiter.
Beamte bauten auf der Mina-Todenhagen-Straße eine Verkehrskontrolle auf.
  • Kurz vor zwei Uhr bauten die Einsatzkräfte eine Verkehrskontrolle auf der Mina-Todenhagen-Straße auf. Lange mussten die Einsatzkräfte auf einen Temposünder nicht warten. Ein 28-jähriger, welcher auf der Mina-Todenhagen-Straße mit einem Mietwagen in Richtung Köpenicker Landstraße unterwegs war, fuhr 106 km/h bei erlaubten 50 km/h. Da der Fahrer gerötete sowie glasige Augen hatte und der Verdacht bestand, dass er unter berauschenden Mitteln fahren könnte, wurde ein Drogentest durchgeführt, welcher jedoch negativ verlief. Da der Fahrer über 50 km/h zu schnell war, drohen ihm nun 2 Punkte in Flensburg, zwei Monate Fahrverbot sowie ein Bußgeld von mindestens 500 Euro. Er konnte seine Fahrt schließlich fortsetzen.
  • Ein Essenslieferant geriet ebenfalls in die Kontrolle, da er mit einer Geschwindigkeit von 23 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erwischt wurde. Zusätzlich zu diesem Geschwindigkeitsverstoß wurde festgestellt, dass sein Fahrzeug ein defektes Licht hatte. Wegen des defekten Lichts bekam der Mann eine Mängelkarte der Beamte. Auch er bekam einen Punkt in Flensburg und muss ein Bußgeld von mindestens 115 Euro zahlen.
Skip beobachtet den Essenslieferant ganz genau.

Während der Verkehrskontrolle erhielten Skip und Ole den nächsten Einsatz. Erneut meldete eine Anwohnerin der Blöschestraße, dass die Frau, wo Skip und Ole bereits waren, erneut laut rumschreit. Als Skip und Ole erneut bei der Frau eintrafen, schlief die Frau wieder. Skip sprach die Frau erneut an und forderte sie zum letzten Mal auf ruhig zu sein, ansonsten müsse sie die Haltestelle verlassen und sich einen neuen Schlafplatz suchen.

Um 03.00 Uhr endete meine Begleitung dort, wo sie angefangen hat, auf dem Abschnitt 36. Ich danke Skip und Ole für die netten Gespräche sowie der Pressestelle der Polizei, die die Begleitung erneut ermöglicht hatten.

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