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Notbremse gezogen, Bahn besprüht und Zugführer attackiert

Zu einem Vorfall mit einer mehrköpfigen Personengruppe kam es in der vergangenen Nacht in Reinickendorf. Ein Zug der Linie U6 war in Richtung Kurt-Schumacher-Platz unterwegs und fuhr gegen 23.40 Uhr in die Station Otisstraße. Dort zog jemand im letzten Waggon die Notbremse. Als der Kondukteur ausstieg, um nachzusehen, entdeckte er eine Gruppe von etwa 15 bis 20 Personen, die die beiden hinteren Wagen großflächig besprühte. Zwei Gestalten kamen auf ihn zu und sprühten auch ihm Farbe ins Gesicht. Aufgrund seiner Brille und der Mund-Nase-Bedeckung blieb der 57-Jährige unverletzt, rettete sich in seinen Triebwagen und konnte die Polizei alarmieren.

Die Einsatzkräfte konnten bei der Absuche der Umgebung zwei mutmaßliche Täter der zwischenzeitlich geflüchteten Gruppe festnehmen. Bei den 22 und 24 Jahre alten Männern stellten sie frische Farbanhaftungen an den Händen und an der Kleidung fest. Der Ältere hatte zudem mehrere Schlüssel bei sich, die mutmaßlich einen Zugang zu Räumen bzw. Anlagen der BVG und der Deutschen Bahn AG ermöglichen. Darüber hinaus fanden die Einsatzkräfte in seinem Rucksack diverse Farbspraydosen. Sämtliche Gegenstände wurden beschlagnahmt.

Am Eingang des U-Bahnhofs sowie an einer nahegelegenen Brücke waren weitere gleichartige Graffitis angebracht. Ein Zusammenhang mit der Tat im U-Bahnhof wird nun geprüft. Bei einer von der Staatsanwaltschaft angeordneten Durchsuchung fanden die Einsatzkräfte weiteres Beweismaterial, welches nun ausgewertet wird.

Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wurden die beiden Männer aus dem Gewahrsam entlassen. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung, gefährlicher Körperverletzung sowie Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen hat das für Graffiti zuständige Fachkommissariat des Landeskriminalamtes übernommen.

Symbolbild

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