PolizeiReportagen

Nachtschicht im Polizeiabschnitt 15: Von Schlägereien bis häuslicher Gewalt

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten wir die Gelegenheit, eine Polizeistreife des Polizeiabschnitts 15 im Prenzlauer Berg während ihrer Nachtschicht zu begleiten.

Der Polizeiabschnitt 15 in Berlin ist zuständig für den Bezirk Pankow, insbesondere für die Stadtteile Prenzlauer Berg, Weißensee und Teile von Pankow. In ihrem Ausrückbereich liegen unter anderem die Kulturbrauerei sowie zahlreiche Diskotheken und Veranstaltungsorte. Zu den Aufgaben des Polizeiabschnitts gehören die allgemeine Gefahrenabwehr, die Verfolgung von Straftaten, die Durchführung von Verkehrskontrollen sowie die Prävention von Kriminalität.

Mit Eile ging es dann zum ersten Alarm – jedoch wurden wir vor Ort nicht benötigt.

Kurz vor Dienstbeginn checkten die Beamten das Fahrzeug auf Vollständigkeit und fuhren tanken. Kurz darauf kam der erste Einsatz: Es ging mit Eile in die Eberswalder Straße zu einer Schlägerei, bei der sich angeblich zehn Personen prügeln sollten. Der erste Funkwagen konnte jedoch keine Feststellungen treffen, sodass wir uns wieder frei meldeten.

Der Funkwagen wurde gecheckt – danach ging es los.

Im Anschluss ging es in die Pappelallee zu einer ausgelösten Täterfalle in einer Bäckerei. Vor Ort stellte sich heraus, dass es keinen Einbruch oder Schäden in der Bäckerei gab.

Danach wurden die Beamten wegen unzulässigen Lärms in die Senefelder Straße gerufen. Sie sorgten für Ruhe und setzten ihre Streife fort.

Die Beamten klopften bei dem Mieter und sorgten für Ruhe.

Kurze Zeit später erhielten wir einen Einsatz in der Paul-Robeson Straße wegen Farbschmierereien an einem Parkticketautomaten. Mit drei Funkwagen fuhren wir zum Ort des Geschehens. Ein Zeuge konnte eine Beschreibung des tatverdächtigen Mannes geben, der sich in einer Bar direkt vor dem Tatort aufhielt. Bei ihm fanden die Beamten ein verbotenes Einhandmesser, das sichergestellt wurde. Er konnte sein Weg nach den Maßnahmen fortsetzen.

Das nächste Ziel war die Seelower Straße, wo es zu einem Vorfall häuslicher Gewalt gekommen war. Die Mutter einer Frau hatte die Polizei gerufen, da es in der Wohnung ihrer Tochter zu Streitigkeiten mit ihrem Ex-Mann gekommen war. Laut der Ex-Frau wurde sie beleidigt, was zu einem Handgemenge führte. Der Mann wurde vom Ort verwiesen und sollte sich eine Unterkunft bei Freunden suchen.

Um 00:57 Uhr erhielten wir erneut die Meldung, dass der Ex-Mann zur Adresse zurückgekehrt war und versuchte, in das Haus zu gelangen. Mit einem weiteren Funkwagen fuhren wir erneut zur Adresse. Die Frau teilte mit, dass ihrer Meinung nach bei dem Mann ein psychisches Problem vorliegt. Daher wurde ihm beim zweiten Mal angedroht, dass er, sollte er erneut erscheinen, einem Arzt vorgestellt werde.

Ein Passant meldete eine Verkehrsbehinderung in der Dunckertstraße. Vor Ort stellten wir fest, dass das Fahrzeug nicht in der Feuerwehrzufahrt parkte, und meldeten uns daraufhin wieder frei.

Auf dem Abschnitt wurden dann die Vorgänge und Strafanzeigen geschrieben.

Kurz vor Ende meiner Begleitung erhielten wir einen weiteren Notruf zur Selower Straße. Der Ex-Lebensgefährte hatte erneut die Wohnung seiner Ex-Partnerin aufgesucht und saß im Hausflur, wo er lautstark schrie. Die Mutter der Frau sowie die Nachbarn alarmierten erneut die Polizei. Die Ex-Lebensgefährtin hatte den Mann zwischenzeitlich in die Wohnung gelassen. Als wir eintrafen, baten wir ihn, die Wohnung zu verlassen. Er diskutierte mit den Beamten, gab letztendlich aber nach. Da die Beamten ihm beim zweiten Mal angedroht hatten, dass er bei einem weiteren Vorfall einem Arzt vorgestellt wird, wurde dies nun nach dem dritten Mal umgesetzt. Mit einem Rettungswagen der Berliner Feuerwehr wurde er ins Sankt-Hedwig-Krankenhaus gebracht, wo er einem Arzt aus der psychiatrischen Abteilung vorgestellt wurde. Da das Krankenhaus jedoch nicht zuständig war, mussten wir bei der Charité anfragen. Dort stellte eine Ärztin fest, dass keine Fremd- oder Eigengefährdung vorlag und ein Aufenthalt im Krankenhaus nicht zwingend erforderlich war. Somit konnte der Mann das Krankenhaus wieder verlassen.

Ingesamt drei mal musste die Polizei zu dem Mehrfamilienhaus ausrücken.

Und damit endete meine Nachtschicht auf dem Polizeiabschnitt 15.

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