Auf der Flucht mehrere Unfälle verursacht – Festnahme
Einsatzkräfte nahmen in der vergangenen Nacht in Marzahn einen Mann fest, der sich durch Flucht einer Kontrolle entziehen wollte. Gegen 22.15 Uhr war eine Streife des Polizeiabschnitts 34 auf der Landsberger Allee in Fahrtrichtung stadtauswärts unterwegs. Dabei bemerkten die Polizistinnen und Polizisten ein vor ihnen fahrendes Auto, das an der Siegfriedstraße eine rote Ampel missachtete.
Die Einsatzkräfte entschlossen sich daraufhin, den bis dahin unbekannten Fahrzeugführer einer Kontrolle zu unterziehen und schalteten das Blaulicht sowie das Martinshorn ein. Statt anzuhalten, beschleunigte der Fahrzeugführer seinen Wagen und missachtete im Fahrtverlauf weitere rote Ampeln. Später bog der Unbekannte nach rechts in die Ringenwalder Straße ab und befuhr dort einen Betriebshof der BVG. Zwei als Sperre auf der Fahrbahn positionierte Einsatzwagen umfuhr der Fahrzeugführer und gelangte so zurück zur Landsberger Allee.
Der Fahrzeugführer war mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und umfuhr an der Kreuzung Ecke Ringenwalder Straße einen weiteren sperrenden Einsatzwagen, indem er die Gegenfahrbahn benutzte. Der Fahrzeugführer war nun auf der Landsberger Allee in Fahrtrichtung stadteinwärts unterwegs. Kurz vor dem Prötzeler Ring versuchte der Autofahrer einen weiteren Einsatzwagen zu umfahren, geriet dabei auf die tramseitig gelegene Bordsteinkante und beschädigte sowohl diese als auch den Wagen, mit dem er unterwegs war.
Anschließend setzte er seine Fahrt unbeirrt fort und kollidierte nur wenige hundert Meter weiter mit einem Einsatzwagen der Polizei, welcher mit äußerst geringer Geschwindigkeit und eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn auf der Landsberger Allee in Richtung Blumberger Damm unterwegs war. In Folge des Zusammenstoßes überfuhr der Fahrer mit seinem Wagen den Bordstein zur Mittelinsel und prallte dort gegen einen Baum. Anschließend legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr erneut gegen den Einsatzwagen, der dadurch erheblich beschädigt wurde. Letztlich kam das Fluchtfahrzeug zum Stehen. Während der Fahrt und bei den Verkehrsunfällen wurde glücklicherweise niemand verletzt.
Hinzutretende Einsatzkräfte zogen die beiden Insassen schließlich aus dem Fahrzeug und nahmen sie fest. Bei einer Durchsuchung des 28 Jahre alten Fahrzeugführers fanden die Einsatzkräfte mutmaßliches Kokain und beschlagnahmten es. Wegen des Verdachts des Führens eines Fahrzeugs unter Alkohol- und Drogenbeeinflussung brachten sie den jungen Mann zu einer Blutentnahme in einen Polizeigewahrsam. Weiterführende Ermittlungen ergaben zudem, dass der 28-Jährige nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, das Fahrzeug nicht zugelassen war und die Kennzeichen daran gestohlen waren. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte der junge Mann seinen Weg aus dem Gewahrsam zu Fuß fortsetzen. Der 39-jährige Beifahrer des Fahrzeugführers wurde nach einer Befragung und Feststellung seiner Personalien vor Ort entlassen.
Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr wurden zum Ort nachalarmiert, da der Baum, gegen welchen der Fahrzeugführer mit dem Wagen geprallt war aufgrund des Zusammenstoßes auf die Oberleitung der Tram zu stürzen drohte. Er musste durch die Einsatzkräfte gefällt werden.
Für die Dauer der Verkehrsunfallaufnahme und der Baumfällarbeiten waren der Fahrzeug- und Tramverkehr auf der Landsberger Allee für rund eine Stunde und 15 Minuten gesperrt, beziehungsweise unterbrochen. Die weiteren Ermittlungen zum Sachverhalt dauern an.