Drogenrazzia in Kreuzberg
Berlin – Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts des bewaffneten Betäubungsmittelhandels in nicht geringer Menge, vollstreckten Polizeikräfte gestern Nachmittag an insgesamt elf Orten, überwiegend in Kreuzberg, Durchsuchungsbeschlüsse.
Die Ermittlungen, die auf Grundlage der Auswertung sogenannter EncroChat Daten geführt werden, richten sich inzwischen gegen mindestens sechs Männer im Alter von 24 bis 39 Jahren.
Insgesamt 110 Polizeieinsatzkräfte waren an den um 12 Uhr beginnenden Maßnahmen beteiligt, darunter neben Ermittlerinnen und Ermittlern des Referats Brennpunktorientierte Kriminalitätsbekämpfung der Direktion 5 (City) unter anderem auch Einsatzhundertschaftskräfte und Beamte des Spezialeinsatzkommandos. Auch Rauschmittelspürhunde kamen zum Einsatz.
Neben einer knapp sechsstelligen Summe Bargeld beschlagnahmten die Ermittlerinnen und Ermittler mehrere Kilogramm Drogen, hauptsächlich Marihuana, zudem Haschisch und Kokain sowie geringe Mengen Heroin und Ampullen mit Testosteron. Der Großteil der gefundenen Drogen befand sich in einer sogenannten Bunkerwohnung in der Ritterstraße in Kreuzberg. Die Betäubungsmittel waren mutmaßlich für den illegalen Betäubungsmittelhandel im Bereich des Kottbusser Tors vorgesehen.
Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen versuchten zwei 22-Jährige, von denen einer als Intensivtäter bei der Polizei Berlin geführt wird, die Tatverdächtigen in der Ritterstraße vor dem Zugriff durch die Einsatzkräfte des Spezialeinsatzkommandos zu warnen, indem sie durch lautes Hupen auf sich aufmerksam machten.
Bei der anschließenden Festnahme der beiden, leistete einer von ihnen erheblichen Widerstand und verletzte eine Beamtin leicht. Sie musste ambulant behandelt werden und verblieb im Dienst. Die Festgenommenen wurden im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
In der sogenannten Bunkerwohnung in der Ritterstraße nahmen Polizeikräfte zwei Männer im Alter von 24 und 31 Jahren fest. Sie gelten als Mittäter und sollen neben einem sich auf der Flucht befindlichen 39-Jährigen maßgeblich für die Versorgung der Straßenhändler am Kottbusser Tor verantwortlich sein. Beide sollen noch heute beim Bereitschaftsgericht zum Erlass von Haftbefehlen vorgeführt werden.
Die Ermittlungen dauern an.