PolizeiReportagen

Auf Streife im Neuköllner Brennpunkt

Berlin – Was die Männer und Frauen der Polizei Berlin jeden Tag leisten müssen, durften wir am Samstag erleben. Unser Reporter begleitete die Nachtschicht eines Funkwagens des Polizeiabschnitts 48 der Direktion 4.

Mit zwei coolen Beamten ging es in Richtung Nacht. © Dominik Totaro

Das Einsatzgebiet des Abschnitts umfasst die Neuköllner Ortsteile Britz, Buckow, Gropiusstadt und Rudow. Hier leben etwa 154.000 Menschen auf einer Fläche von rund 32 km². Um 18.50 Uhr ging es auf dem Funkwagen 48-04 los auf Streife.

Kurz nachdem wir vom Abschnitt fuhren, erreichte uns der erste Einsatz von der Leitstelle. Auf dem U-Bahnhof Johannisthaler Chaussee soll sich dem Anrufer nach eine größere Gruppe Jugendlicher schlagen. Sofort wurden von der Leitstelle weitere Kräfte entsandt. Wir, als erst eintreffende Funkwagenbesatzung, machten uns auf die Suche nach der Schlägerei.

Da wir vor Ort keine Schlägerei feststellen konnten, befragten die Beamten mehrere Jugendliche am Ort die sich zuvor in alle Richtungen verstreut haben. Nach deren Aussagen sollen sich mehrere Mädchen geschlagen haben. Auch eine Absuche nach den Mädchen brachte kein Erfolg. Die weitere alarmierten Unterstützung wurde abbestellt und es ging weiter auf Streife.

Kurz darauf wurden wir von der Leitstelle zu einem Ladendiebstahl in die Johannisthaler Chaussee gerufen. Vor Ort hatte ein Mann ohne festen Wohnsitz reichlich „Red Bull“ entwendet und wollte danach ohne zu bezahlen die Edeka-Filiale verlassen. Ein Security-Mitarbeiter hatte den Dieb bereits im Auge. Als er den Diebstahl bemerkte alarmierte er die Polizei. Nach einer Abfrage seiner Personalien wurde bekannt, dass gegen den Mann zwei offene Haftbefehle vorliegen. Glück für „Kommissar Zufall“. Nach einem kurzen Telefonat wurden dem Mann Handschellen angelegt und mit einem weiteren angeforderten Funkwagen zur Gefangenensammelstelle nach Tempelhof transportiert – Festnahme! Dem Mann erwartet nun eine Anzeige wegen Diebstahl.

Wir setzten unsere Fahrt fort und fuhren kurz für eine kleine Pause zurück zum Abschnitt. Als wir nach der Pause auf der Johannisthaler Chaussee Richtung Kölner Damm unterwegs waren, fuhr auf der anderen Seite ein Mercedes CLA500 mit erhöhter Geschwindigkeit vorbei. Die Beamten entschieden sich, den Fahrer anzuhalten. Nach einer kurzen Überprüfung des Fahrers sowie einer Ermahnung konnte dieser seinen Weg fortsetzen. Auch wir setzten unsere Fahrt fort und fuhren zurück zum Abschnitt.

Lange mussten wir auf einen neuen Einsatz nicht warten. Gegen 21.25 Uhr alarmierten Anwohner die Beamten zum Rufacher Weg. Vor Ort kam es in einer Wohnung zu Streitigkeiten zwischen zwei Erwachsenen. Die Schreie der Frau waren schon von unten zu hören.

Als wir oben ankamen, öffnete uns ein Mann, der sehr emotional und aufgebracht war. Die Beamten versuchten den Streit zu schlichten und beruhigten die Gemüter. Die Frau rief eine Bekannte an, um dort zu übernachten. Nachdem die Beamten sich vergewissert haben, dass es für den Rest der Nacht ruhig blieb, setzten wir unsere Fahrt fort.

22.20 – die Leitstelle meldete uns sowie weiteren Kräften der Polizei Berlin einen neuen Einsatz. Nach ersten Informationen der Leitstelle, soll ein Freund bei seiner Freundin angerufen haben und gesagt haben, dass er schnell Hilfe braucht. Die Freundin alarmierte daraufhin die Polizei und erhielt von ihrem Freund einen Live-Standort. Wir machten uns mit Sonder- und Wegerechten auf dem Weg zum letzten Standort.

Kurz bevor wir ankamen wurden wir von der Leitstelle abbestellt da kein Handlungsbedarf mehr vorlag. Wir setzten unsere Fahrt fort in Richtung Abschnitt und dort endete auch meine Begleitung um 23.00 Uhr.

Ich danke dem Polizeiabschnitt 48 für die netten Gespräche sowie der Pressestelle der Polizei, die die Begleitung ermöglicht hatten.

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