Warenlager für Kriminelle: Einbrüche in Feuerwachen mehren sich
Berlin – In den letzten Wochen wurden vermehrt Einbrüche in Feuerwachen in Berlin verzeichnet, bei denen hydraulische Spreiz- und Schneidegeräte gestohlen wurden. Diese Vorfälle haben nicht nur einen erheblichen finanziellen Schaden zur Folge, sondern gefährden auch die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Hauptstadt.
Der mangelhafte Schutz der Wachen und die zunehmende Dreistigkeit der Einbrecher wurden vom Berliner Landesverband der Gewerkschaft am Montag kritisiert. Es wurde betont, dass die Feuerwachen zu einem begehrten Ziel für Raubüberfälle geworden sind und dringend finanzielle Mittel für einen verbesserten Schutz bereitgestellt werden müssen.
Die akkubetriebenen hydraulischen Rettungssätze, auch bekannt als „Schere“ oder „Spreizer“, sind für die Feuerwehr von essenzieller Bedeutung bei der Rettung von Menschen in Notsituationen, wie beispielsweise bei Verkehrsunfällen. Sie ermöglichen es den Einsatzkräften, eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen zu befreien, um ihr Leben zu retten oder weitere Verletzungen zu vermeiden. Kriminelle jedoch benutzen diese für Raubüberfälle, um gesicherten Türen eines Geldtransporters aufzubrechen oder wie zuletzt für einen Einbruch in eine Postbankfiliale in Berlin-Gesundbrunnen. Aber auch um Fenstergitter wie z.B. beim Grünen Gewölbe aufzuschneiden, werden solche Spreizer von Kriminellen genutzt.
Die Tatsache, dass solche wichtigen Rettungsgeräte gestohlen werden, wirft ernste Fragen bezüglich der Sicherheit der Feuerwachen auf. Feuerwehrleute müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Ausrüstung einsatzbereit und sicher ist, wenn sie zu einem Notfall gerufen werden. Wenn Rettungsgeräte fehlen oder beschädigt sind, verzögert es die Rettungsmaßnahmen und gefährdet das Leben der Betroffenen.
Feuerwehr-Gewerkschaft schlägt Alarm: Wachen benötigen Alarm- und Sicherheitstechnik
Der jüngste Einbruch ereignete sich kürzlich in der Feuerwache Gatow im Bezirk Spandau, teilte die Feuerwehrgewerkschaft mit. Auf Videoaufnahmen und Fotos war zu sehen, wie die Täter die Fahrzeughalle erkundeten und die Beute mitnahmen. Zugleich waren bei manchen Einbrüchen Feuerwehrleute in anderen Räumen gewesen, die in Gefahr geraten könnten.
„Wir gehen davon aus, dass wir es hier mit Schwerkriminellen zu tun haben, für die Gewalt ein probates Mittel ist, um ihre Ziele zu erreichen“ – so ein Sprecher der Feuerwehrgewerkschaft.
Die Feuerwehrgewerkschaft fordert Feuerwachen mit Alarm- und Sicherheitstechnik auszurüsten und diese Bewachen zu lassen jedoch sieht sich keine Behörde in der Verantwortung, dafür Geld zur Verfügung zu stellen. „Man lässt sich weiter beklauen und nimmt Sicherheitsmängel einfach hin.“