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Verfolgungsjagden durch Berlin – Drogenraser aus Hohenschönhausen vor Gericht

Er rammte Polizeifahrzeuge und fuhr unter Drogeneinfluss

Ein Beitrag von Marzahn-Hellersdorf Live und Dominik Totaro

Der Drogenraser gab sich gefährlichen Verfolgungsjagden hin: Enrico H. (32) raste durch die Stadt, missachtete rote Ampeln, rammte ein Polizeiautos. Nun steht der 32-Jährige vor Gericht: Drei Raser-Fahrten auf der Flucht vor der Polizei, Klau eines Wohnmobils und ein brutaler Überfall auf eine Frau in Ihrer Wohnung – dabei soll er mehrere Komplizen gehabt haben.

Anfang Januar landete H. bei einem Verkehrsunfall mit seinem Mercedes in einem Zaun. © Dominik Totaro

Was die Geschwindigkeitsvorwürfe betrifft, scheinen die Beweise überwältigend zu sein. Am 7. Januar 2021 fand sich Enrico H. aus Hohenschönhausen mit einem Mercedes in einem Zaun in Marzahn wieder. Enrico H.: „Ich war ziemlich Stoned“.

Eine Zivilstreife wollte damals den Beschuldigten in der Möllendorffstraße in Lichtenberg kontrollieren. Anstatt jedoch anzuhalten, gab der Mann Gas. Auf seiner Flucht vor der Polizei beschleunigte Enrico H auf rund 100km/h und rammte ein Funkwagen der Polizei. 

In seinem Wagen fanden Einsatzkräfte Crystal Meth. © Dominik Totaro

In der Bitterfelder Straße geriet Enrico H. dann auf die Gegenfahrbahn. Erst rammte er eine Mittelinsel, dann einen Bordstein. Das Fahrzeug geriet dann auf den Gehweg und raste in eine BVG-Bushaltestelle. Diese wurde dabei stark beschädigt. Enrico H. konnte wenig später durch Einsatzkräfte festgenommen werden.

Die Bushaltestelle musste erneuert werden. © Dominik Totaro

In seinem nicht zugelassenen Wagen fanden Polizeieinsatzkräfte dann mutmaßlich Crystal Meth und gestohlene Kennzeichen.

Nächste Verfolgungsfahrt rund fünf Wochen später. Mitten im Berufsverkehr gegen 16 Uhr. Wieder Flucht vor einer Überprüfung. Die Anklage: „In der Siegfriedstraße konnte Zeuge R. mit seinem Hund durch einen beherzten Sprung ein Unglück vermeiden.“ Mehr als zehn Kilometer mit 100 km/h sei H. gerast – „mit überaus geringen Abständen an Fußgängern vorbei“.

Am 03.Mai 2021 dann seine nächste Flucht. Rund 45 Minuten lang soll Enrico H. durch Hohenschönhausen, Prenzlauer Berg, Weißensee und Pankow gebrettert sein. Bei seiner Fahrt missachtete er mehrere Ampeln und fuhr mit 90 km/h durch 30iger-Zonen, teilweise auf der Gegenfahrbahn.

In der Dietzgenstraße in Berlin-Pankow krachte dann H. mit einer entgegenkommenden Zivilstreife zusammen. Er wurde anschließend festgenommen. 

Immer wieder lieferte er sich wilde Verfolgungsjagden. © Dominik Totaro

Enrico H. zu den Taten: Zugedröhnt mit Amphetamin soll er gewesen sein – „wollte die Verfolger abschütteln, hatte bloß Flucht im Sinn, war völligst berauscht“. Was passierte, bereue er außerordentlich – „zum Glück entstand lediglich Sachschaden“.

H. soll auch einen Raubüberfall in einer Wohnung in Friedrichshain begangen haben. Nach Anklage soll er das Opfer geschlagen, gefesselt und sexuell genötigt haben. Die Frau wurde mit Medikamente vollgepumpt und anschließend gefesselt in die Badewanne gelegt. H. soll daraufhin die Wohnung der Dame leer geräumt haben. Sie haben rund 1000€ Bargeld und Gegenstände im Wert von 3.000€ entwendet.

Die Anklage gegen Enrico H. deutet auf illegales Autorennen, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, schwerer Raub, gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung. Am Donnerstag wird die Verhandlung weitergeführt. 

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